Wir wurden von einer Redakteurin des Viechtacher Anzeiger angefragt ob wir als Fotografenteam aktiv an einem Bericht über die Barrierefreiheit in Viechtach dabeisein möchten.
Gerne habe wir zu diesem wichtigen Thema zugesagt. Alle Fotografen waren mit Eltern und Geschwistern dabei.
Wir haben uns auf dem Parkplatz am Rathaus getroffen. Somit stand die erste Station schon fest: das Rathaus Viechtach! Das war auch unser Startpunkt und über die Mönchshofstraße ging es bis zum Stadtplatz.
Der Behindertenparkplatz vor dem barrierefreien Zugang zum Rathaus ist schön angelegt. Leider kann dann z. B. ein geschobener Kinderwagen nicht mehr über den barrierefreien Weg vom draunter liegenden Parkdeck zum Rathaus gelangen; ist schlichtweg zugeparkt.
Wie bereits erwähnt ist der Zugang bis zum Rathauseingang barrierefrei. Leider wird dieser dann durch ein masives Tor verwehrt. Ein einzelner Rollifahrer kommt einfach nicht in das Raathaus (die "Corona-Glocke" wurde leider entfernt). Hier herrscht Nachholbedarf.
Schließlich starteten wir auf der gegenüberliegenden Seite in das Zentrum. Das Kopfsteinpflaster macht es zwar nicht einfach, ist aber befahrbar.
Entlang der Mönchshofstraße gibt es an mehreren Stellen Querungsmöglichikeiten auf die gegenüberliegende Straßenseite. Hier beim Finanzamt ist ein barrierefreier Eingang mit automatischer Schiebetür erfreulich.
Die Metzgerei Iglhaut ist zwar durch eine Stufe nicht barrierefrei zugänglich. Es gibt jedoch eine sehr gute und praktizierte Alternative. Nach Klopfen an das Schaufenster kommt jemand heraus und nimmt die Bestellung für Rollifahrer entgegen. Wir finden, das war durchaus eine Leberkässemmel für Helmut wert.
Auch zur Redaktion des Viechtacher Anzeiger kommt man wegen einer Stufe nicht zur Vordertür hinein. Aber: es gibt einen breiten barrierefreien Zugang seitlich bei den redaktionseigenen Parkplätzen (ein Wegweiser dorthin wird es in Zukunft leicht machen).
Hier folgt die Fotogalerie der Rolli-Cam-Fotografen.
Hier zwischen Iglhaut und Redaktion ist die Mönchshofstraße am breitesten. Ein Überqueren mit E-Rolli wird hier zum wahren Abenteuer. Wir mussten mit bedauern feststellen, dass an diesem Tag die Autofahrer keinerlei Rücksicht auf die vier E-Rollis genommen haben. Sogar zwischen den E-Rollis wollte der eine oder andere Pkw-Fahrer nach rechts abbiegen! Keine Zeit? Dummheit? Rücksichtslosigkeit? Egoismus? Wir wissen es nicht!
Am Beginn der "Tempo Zwanzig Stecke", auf Höhe des früheren Modeggeschäfts Muhr gab es vor vielen Jahren einen Zebrastreifen. So einer würde ein sicheres Überqueren der Mönchshofstraße für Fußgänger und Rolli-Fahrer wieder viel sicherer machen.
Weiter in Richtung Stadtplatz fährt es sich auf den breiteren Pflastern etwas leichter. Plötzlich ist linksseitig vor dem Optikgeschäft Schluß mit barrierefrei. Dort versperren Treppen die Weiterfahrt. Also wieder nach rechts und von der Apothekenseite aus weiter.
Ein auf dem Gehweg parkendes APE-Dreirad versperrt allen den Weg. Ein Autofahrer erkennt dies und hält für uns an - eine rühmliche Ausnahme.
Die seitens der Stadt extra angefertigten Querungshilfen (rot markiert) scheinen nützlich, die von der Vogl Bärbl diagonal an der breitesten Stelle hin zur Kirche ist eher suboptimal! Kein einziger Autofahrer schert sich etwas um vier am Fahrbahnrand wartende E-Rolli-Fahrer. Zudem sehen die Rolli-Fahrer nicht über die geparkten Autos nach links Richtung Stadtplatz.
Endlich sind wir vor dem alten Rathaus angekommen. Eine Rampe führt zur Eingangstür. Es ist Samstag und zehn vor zwölf und wir haben Glück, die einzige barrierefreie Toilette entlang des Weges noch nutzen zu können. Zehn Minuten später und wir stünden vor verschlossenen Türen.
Ist Viechtach barrierefrei? Definitiv hat sich seitens der Verantwortlichen schon einiges in Richtung Barrierefreiheit verändert. Dies gilt natürlich nur für Rollstuhlfahrer, die Barrierefreiheit für blinde Menschen und Menschen mit Sehbehinderung konnten wir nicht testen.
Das war nur eine kleine Exkursion entlang der Mönchshofstraße. Ja, es gibt sie, die wenigen Geschäfte in die man als Rolli-Fahrer barrierefrei reinfahren kann. Es dürfen aber ganz bestimmt und ganz schnell mehr werden.
Abschließend noch ein paar Zeilen zum Thema Behindertenparkplätze. Die Stadt hat aufgeholt und zahlreiche Behindertenparkplätze geschaffen. Über die Örtlichkeiten läßt sich durchaus noch disktieren. Hier sollte man vielleicht einmal mit Betroffenen sprechen.
Hier folgen noch ein paar "Making-of-Fotos".