Gleich vorne weg, keiner der Teilnehmer und auch niemand in den beiden Einrichtungen für Menschen mit Behinderung hat sich bis zum heutigen Tag (24.06.2020) mit diesem Virus infiziert.
Zwei Bahnfahrten für Menschen mit Behinderung wurden von Dieter Neumann in Zusammenarbeit mit Rolli-Cam und dem Naturpark Bayerischer Wald in den Grenzbahnhof Bayerisch Eisenstein durchgeführt. Die Anreise erfolgte nach perfekt organisierter Voranmeldung jeweils mit den Zügen der Waldbahn (WBA 4 und WBA 1) von Viechtach aus nach Bayerisch Eisenstein.
Der vom Freistaat Bayern als barrierefreier Bahnhof ausgezeichnete Grenzbahnhof bietet sich ganz speziell für Menschen mit Behinderung in den Wintermonaten als Ausflugsziel hier im Bayerischen Wald an.
Am Mittwoch den 04.03.2020 reiste die Lebenshilfe Regen mit Teilnehmern aus der Förderstätte und Wohnanlage Viechtach nach Bayerisch Eisenstein. Rolli-Cam war mit Karoline, Helmut und Seba als Fotografen vor Ort um die Barrierefreiheit fotografisch zu dokumentieren. Dieter und Dirk sorgten für die „making-of-Fotos“. Weil diese Gruppe mit Menschen mit Behinderung samt Betreuungspersonal am frühen Vormittag mit der Bahn anreiste, gab es erst die Informationen im Alten Grenzbahnhof durch Hartwig Löffelmann in originaler Eisenbahner-Robe und anschließend die Entdeckungstour durch die Naturparkwelten.
Aufgeteilt in drei Gruppen wurde jede Etage auf Barrierefreiheit „überprüft“. So ging es durch die Themenwelten „Höchste Eisenbahn“, „Ostbayerisches Skimuseum“ mit der „Ausstellung König Arber“, das „Europäisches Fledermauszentrum“ und in die „Modelleisenbahn – Welt“. Die Fotografen von Rolli-Cam waren ebenfalls in verschiedenen Gruppen durch die Naturparkwelten im Grenzbahnhof mit ihren Kameras vor Ort.
Die Fußgänger unter den Menschen mit Behinderung nahmen die Treppen und die Rolli-Fahrer den Aufzug, der jede Etage vom Keller bis zum Dachgeschoß barrierefrei erreicht.
Alle Themenwelten sind auch für Rolli-Fahrer barrierefrei mit ausreichend Platz zu erkunden. Viel Anlass für Kritik zu Verbesserungen haben wir nicht gefunden. Die alten und schweren Türen bleiben leider nicht ausreichend lange geöffnet und fallen schnell wieder zu. Das bedeutet für Menschen mit Behinderung, insbesondere Rolli-Fahrer, sie brauchen Begleitung zum Aufhalten der Türen (der Brandschutz lässt hier vermutlich nicht mehr zu). Jede Themenwelt verfügt über geschriebene und gesprochene Informationen in drei Sprachen. Deutsch, Tschechisch und Englisch können gewählt werden.
Die barrierefreien Toiletten verfügen über ausreichend Platz für Rolli-Fahrer samt Begleitung. Die Türen in den Fluren können aus Gründen des Brandschutzes nicht offen stehen bleiben. Wir haben aber aus zuverlässiger Quelle erfahren, dass daran wohl genauso gearbeitet wird wie an einem Audio-Guide in leichter Sprache. Wir haben es dann sogar noch pünktlich zum Mittagessen geschafft, ehe wir nach einem wunderschönen Tag in den Naturparkwelten des Grenzbahnhofs Bayerisch Eisenstein wieder nachhause fuhren. Nur so am Rande erwähnt: die angebotenen Speisen schmeckten vorzüglich! Gruppen sollten sich vorher anmelden, es gibt dann eine reichhaltige Speisekarte für die Vorauswahl, nur so als Tipp.
Nicht nur der Eingang zum Naturpark Wirtshaus ist barrierefrei. Nein, auch der Zugang zum Grenzbahnhof wurde durch bereitstellen einer kleinen mobilen Rampe barrierefrei. Vom Bahnsteig aus ist der Bahnhof auch Dank der barrierefreien Waldbahn für Menschen mit Behinderung problemlos zu erreichen.
Bereits am Donnerstag den 20.02.2020 waren die Bewohner der Dr. Loew’schen Einrichtung Schreinermühle und Ferrerhof aus Kollnburg nach Bayerisch Eisenstein unterwegs. Leider konnte von Rolli-Cam wegen organisatorischer Hindernisse kein Fotograf an dieser Fahrt teilnehmen; die Fotos sind also allesamt von Dieter.
Nach einem leckeren Mittagessen, welches Dank Vorbestellung zügig an alle Teilnehmer serviert werden konnte, folgte die kurzweilige Besichtigung des barrierefreien Bahnhofs. Aufgeteilt in zwei Gruppen ging es abwechselnd durch die Etagen der Naturparkwelten.
Antje Heideroth und Johannes Matt teilten sich die Führungen und wussten mit zahlreichen Informationen, auch in „leichter Sprache“ die Teilnehmer in ihren Bann zu ziehen. Ehe man sich versah, war es auch schon wieder an der Zeit sich vom Skisimulator und der Geschichte der Eisenbahn zu verabschieden. Ein schöner Ausflug in die Naturparkwelten blieb allen in Erinnerung.
Beide Fahrten mit der Waldbahn hatten wegen der Voranmeldung perfekt geklappt (es wurden sogar „Sonderzüge“ dafür bereitgestellt) Vielen herzlichen Dank an dieser Stelle auch an die DB sowie an die Länderbahn. Nicht zu vergessen, das top motivierte Team um Hartwig Löffelmann in den Naturparkwelten!
Viel Spaß bei unserer kleinen Galerie: die Fotos von Helmut werden in die Galerie eingefügt, sobald die Corona-Beschränkungen auch für ihn aufgehoben werden.